Geschichte der Wolgadeutschen

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Katharinenstadt (ev.-luth.)

Евангелическо-лютеранская церковь в бывшей немецкой колонии Екатериненштадт, сейчас г. Маркс Саратовской области.

 

Die vielgerühmte evangelische Kirche zu Katharinenstadt, die oft die schönste Kirche der deutschen Siedlungen genannt und von Busch als massive Prachtkirche bezeichnet wurde, war auf dem Marktplatz erbaut und mit einem Eisengitterzaun und mit Bäumen eingefriedet gewesen. Die Kirche war aus gebrannten Steinen gemauert und außen und innen weiß gegipst. Sie gliederte sich in folgende Bauelemente: dem ost-westlich ausgerichteten Langhaus war zentral ein massiver Glockenturm vorgebaut. Dem unteren Teil der Turmfassade, beiderseits des Haupteingangs, waren Säulen freiplastisch vor die Wand gestellt, sie trugen das Dach einer kleinen Vorhalle, analog den berühmten Vorbildern dieser Kirche. Der oberste, mit einem kleinen Kuppeldach versehene Stock des Turmes beherbergte eine mit dem Glockenschlag gekoppelte Uhr, die an vier Zifferblätter angeschlossen war, sie zeigte die Uhrzeit nach allen vier Richtungen an. Die Stunde wurde an der im nächst niederen Stockwerk montierten großen Glocke geschlagen, die Viertelstunde hingegen an zweien von den drei kleineren Glocken des tieferen Stockwerkes. Die Katharinenstädter nannten den Stundenschlag "bum"-Schlag, den Viertelstundenschlag "bim-bam"-Schlag. Die Schallöcher des zweistöckigen Glockenhauses waren in allen vier Himmelrichtungen in Form von rundbogigen Fensterhöhlen angebracht.

Innen war die Kirche als typische zweistöckige Emporkirche ausgebaut: die seitlichen Emporen waren gerade bis zum Chor durchgezogen und wurden von je 5 runden, beide Emporenstockwerke tragenden Säulen gestützt. Augenzeugen sprechen von korinthischen Säulenformen, was nicht außergewöhnlich wäre, weil auch die Vorbilder dieser Kirche, wie z. B. die Nikolai-Morskoi-Kirche in Petersburg, korinthische Wand säulen aufzuweisen haben. Die holzgeschnitzte und reich vergoldete Kanzel erhielt einen Platz an der unteren linken Empore. Im Westen waren die Emporen durch durchgehende Queremporen verbunden, von denen die Obere als Orgelempore für die Walker-Orgel aus Ludwigsburg diente.

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